Künstliche Weltsprache
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Künstliche Weltsprache
Ich bin für die Einführung einer künstlichen Sprache, um die internationale Verständigung zu fördern und überall dort, wo Sprache Information vermitteln soll (und zwar nur das und nicht mehr), für Erleichterung zu sorgen. Allerdings sollte es nicht so ein unausgegorener Sprachmix wie Esperanto sein, sondern eine, vornehmlich auf dem Englischen basierende, grammatikalisch widerspruchsfreie und äußerst schlanke Sprache. Konjugation, Fälle, Homonyme, so weit es möglich ist auch Synonyme und derlei Ballast muß weg, Zeiten eventuell auch, Verben sollte es in genau einer Form geben, dem Infinitiv.
Es soll ausreichen, fast nur durch das Aneignen des Vokabulars die Sprache sprechen, lesen und verstehen zu können. Als Alphabet ist das lateinische Alphabet imho sehr geeignet. Nicht zu viele Lettern aber genügend, dass nicht ultralange Wörter entstehen müssen.
Um die Sprache durchzusetzen müßte sie natürlich Teil des Fremdsprachenunterrichts in Schulen werden. Andere Fremdsprachen können dafür entfallen oder zumindest stark eingeschränkt unterrichtet werden. Der Lernaufwand würde sich drastisch reduzieren und man bräuchte nach der Umstellung lediglich eine (einfache!) Sprache zu lernen, um sich überall auf der Welt zu verständigen. Zumindest im Idealfall. Sämtliche Fachbücher, Artikel, Bedienungsanleitungen, Hinweise und Angaben könnten in der neuen Sprache verfasst werden. Mehrsprachigkeit von Software würde entfallen.
Was das für eine Kostenersparnis wäre. Sehe eigentlich keine Kritikpunkte. Was denkt ihr?
Es soll ausreichen, fast nur durch das Aneignen des Vokabulars die Sprache sprechen, lesen und verstehen zu können. Als Alphabet ist das lateinische Alphabet imho sehr geeignet. Nicht zu viele Lettern aber genügend, dass nicht ultralange Wörter entstehen müssen.
Um die Sprache durchzusetzen müßte sie natürlich Teil des Fremdsprachenunterrichts in Schulen werden. Andere Fremdsprachen können dafür entfallen oder zumindest stark eingeschränkt unterrichtet werden. Der Lernaufwand würde sich drastisch reduzieren und man bräuchte nach der Umstellung lediglich eine (einfache!) Sprache zu lernen, um sich überall auf der Welt zu verständigen. Zumindest im Idealfall. Sämtliche Fachbücher, Artikel, Bedienungsanleitungen, Hinweise und Angaben könnten in der neuen Sprache verfasst werden. Mehrsprachigkeit von Software würde entfallen.
Was das für eine Kostenersparnis wäre. Sehe eigentlich keine Kritikpunkte. Was denkt ihr?
- Spike'sKrüml
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und was machen dann die Leute, die die Bedienungsanleitungen übersetzen? die verlieren ihren Arbeitsplatz und die Welt geht unter.
Super Plan Trilo.
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IF Y'CAN'T FIND A PARTNER USE A WOODEN CHAIR
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Wo hast du denn den Müll abgeschrieben?!
Es kann doch so gut wie jeder Englisch! Passt doch alles! Du willst doch nur, dass Mandarin die Weltsprache wird oder? Ist das nicht so ne Sprache ohne Zeiten und Mehrzahl und man kann die Wörter so hintereinander setzen wie man grad lustig ist?
--das ist jetzt nur reine Spekulation-- ich hab die Sprache nie gelernt...
Hablamos espanol!
Es kann doch so gut wie jeder Englisch! Passt doch alles! Du willst doch nur, dass Mandarin die Weltsprache wird oder? Ist das nicht so ne Sprache ohne Zeiten und Mehrzahl und man kann die Wörter so hintereinander setzen wie man grad lustig ist?
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Zuletzt geändert von MilkyWay am Mi 25 Jul, 2007 10:46 am, insgesamt 1-mal geändert.
"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?" Kurt Marti
ich find zwar schon alles, was der trilo schreibt einleuchtend, aber ich bin trotzdem dagegen. ich finde, dass sprache ein kulturgut ist. wenn auf einmal jeder auf der ganzen welt die gleiche sprache sprechen würde, würde es bestimmt auch bald zu einer noch schnelleren globalisierung kommen und dann würde nach der sprache auch alles andere individuelle zugrunde gehen.
find ich nicht gut. außerdem wärs doch seltsam, wenn man nach indien reisen würde und plötzlich alle menschen verstehen würde. das würde sich doch komisch anfühlen.
nur soviel dazu.
außerde wäre eine sprache, so wie du sie beschreibst ziemlich holprig und unschön. es haben sich ja nicht ohne grund wortformen entwickelt.
find ich nicht gut. außerdem wärs doch seltsam, wenn man nach indien reisen würde und plötzlich alle menschen verstehen würde. das würde sich doch komisch anfühlen.
nur soviel dazu.
außerde wäre eine sprache, so wie du sie beschreibst ziemlich holprig und unschön. es haben sich ja nicht ohne grund wortformen entwickelt.
Das Negative an dieser Weltsprache wäre ja auch, dass dadurch die anderen Spachen aussterben. Das Phänomen gibts ja auch schon mit den Dialekten und den anderen Sprachen, die nicht Amtsprache sind, so wie malthesisch.
Das gute alte bayrisch redet in München z.B. ja auch keiner mehr... schlimm sowas... da muss man schon aufs Land dafür...
Das gute alte bayrisch redet in München z.B. ja auch keiner mehr... schlimm sowas... da muss man schon aufs Land dafür...
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Richtig. Optimum wäre widerspruchsfreies englisch mit einer extrem vereinfachten Grammatik.
Der Rest ist einfach Gewöhnungssache. Es ist ja bekannt, dass Fortschritt von vielen Menschen ungern angenommen wird, wenn sie von den Auswirkungen direkt betroffen sind. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
Das mit der Kultur stimmt zwar, rechtfertigt jedoch nicht eine Fortführung umständlicher Kommunikation. Man kann das ganze Zeug aufzeichnen und in Archive und in Museen stellen. Außerdem würden die einzelnen Sprachen für nicht Fach - Literatur und Poesie sowie Musik/Film immer noch von Bedeutung sein. Es geht nur darum, das Erlernen von Fremdsprachen (außer der einen künstlichen) zu einer Kür zu machen und nicht wie bisher zu einer Voraussetzung für die Verständigung mit anderen Völkern. Wie z.B. Bayern.
Der Rest ist einfach Gewöhnungssache. Es ist ja bekannt, dass Fortschritt von vielen Menschen ungern angenommen wird, wenn sie von den Auswirkungen direkt betroffen sind. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
Das mit der Kultur stimmt zwar, rechtfertigt jedoch nicht eine Fortführung umständlicher Kommunikation. Man kann das ganze Zeug aufzeichnen und in Archive und in Museen stellen. Außerdem würden die einzelnen Sprachen für nicht Fach - Literatur und Poesie sowie Musik/Film immer noch von Bedeutung sein. Es geht nur darum, das Erlernen von Fremdsprachen (außer der einen künstlichen) zu einer Kür zu machen und nicht wie bisher zu einer Voraussetzung für die Verständigung mit anderen Völkern. Wie z.B. Bayern.
Ich verstehe dich nicht ganz. Du willst eine Weltsprache mit einfacherer Grammatik als der englischen? Wie einfach willst dus denn noch? Ich fände es sehr schwierig eine Sprache zu erlernen, die nicht mal vorschreibt wie man die Wörter aneinander reihen soll. Das ist auch ein Problem des Verständnisses und würde die Sprache weiterhin komplizierter machen als manch andere existierende Sprachen.TriloByte hat geschrieben:Richtig. Optimum wäre widerspruchsfreies englisch mit einer extrem vereinfachten Grammatik.
Der Rest ist einfach Gewöhnungssache. Es ist ja bekannt, dass Fortschritt von vielen Menschen ungern angenommen wird, wenn sie von den Auswirkungen direkt betroffen sind. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
Das mit der Kultur stimmt zwar, rechtfertigt jedoch nicht eine Fortführung umständlicher Kommunikation. Man kann das ganze Zeug aufzeichnen und in Archive und in Museen stellen. Außerdem würden die einzelnen Sprachen für nicht Fach - Literatur und Poesie sowie Musik/Film immer noch von Bedeutung sein. Es geht nur darum, das Erlernen von Fremdsprachen (außer der einen künstlichen) zu einer Kür zu machen und nicht wie bisher zu einer Voraussetzung für die Verständigung mit anderen Völkern. Wie z.B. Bayern.
Eine künstiliche Weltsprache zu erschaffen würde aber mehr Probleme bringen als sie Nutzen bringt. Englisch ist doch schon sowas wie eine Weltsprache, aber wenn jetzt plötzlich mehr Leute so wie du herkommen würden und eine neue Sprache fordern würden... was denkst du denn was da für ein Chaos losbricht?! Jeder hat seine eigenen Vorstellungen für die Sprache und was die Entwicklung allein alles an Geldern verschlingen würde.
Davon könnte man endlich mal den Hunger in der 3. Welt beenden oder Aids bekämpfen.. oder sonst irgendetwas intellegenteres damit anfangen, nur weil ein Berliner so wie du sich mit Bayern verständigen möchte, weil er sich nicht genug anstrengt sie zu verstehen.
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Diese seltsamen Verständigungsschwierigkeiten mit uns Bayern von Menschen die jenseits der Donau wohnen faszinieren mich immer wieder. Mal davon abgesehen, das es jeder von uns wenn er will, hochdeutsch sprechen kann. Okay, ein gewisser Akzent bleibt immer bestehen, aber den schleppe ich auch in andere Fremdsprachen mit. (S anstatt Sch zu sagen ist halt problematisch ) Im übrigen ist es belegt, das Kinder die mit einem Dialekt aufwachsen es später leichter haben eine Fremdsprache zu lernen, das sie von klein auf gewohnt sind das umzusetzen. Fernseher zu dem was daheim gesprochen wird beispielsweise.
Eine künstliche Weltsprache würde ich jetzt nicht anstreben. Aber das Englische weiter voranzutreiben als ultimative Verständigung im Wirtschaftsleben beispielsweise schon. Zudem fände ich es sinnvoll, wenn bei uns wie in Skandinavien oder den Niederlanden, englische Serien und Filme nicht synchronisiert würden, sondern mit Untertiteln laufen würden. Das allein würde schon das Sprachverständnis stärken.
Die Landessprachen sollten allerdings bestehen bleiben. Ganz muß man seine Identität im Zug der nicht aufzuhaltenden Globalisierung ja auch nicht aufgeben.
Eine künstliche Weltsprache würde ich jetzt nicht anstreben. Aber das Englische weiter voranzutreiben als ultimative Verständigung im Wirtschaftsleben beispielsweise schon. Zudem fände ich es sinnvoll, wenn bei uns wie in Skandinavien oder den Niederlanden, englische Serien und Filme nicht synchronisiert würden, sondern mit Untertiteln laufen würden. Das allein würde schon das Sprachverständnis stärken.
Die Landessprachen sollten allerdings bestehen bleiben. Ganz muß man seine Identität im Zug der nicht aufzuhaltenden Globalisierung ja auch nicht aufgeben.
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- TriloByte
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Im englischen gibt es Konjugation, verschiedene Zeiten, Verlaufsform und jede Menge anderer Kram, der für die reine Verständigung überflüssig ist. Von Sonderfällen, Homonymen/Synonymen ganz zu schweigen. Hinsichtlich dessen kann man eine Sprache gut entschlacken, ohne sie umständlicher zu machen. Von einer beliebigen Wortreihenfolge war nie die Rede.*MilkyWay* hat geschrieben: Ich verstehe dich nicht ganz. Du willst eine Weltsprache mit einfacherer Grammatik als der englischen? Wie einfach willst dus denn noch? Ich fände es sehr schwierig eine Sprache zu erlernen, die nicht mal vorschreibt wie man die Wörter aneinander reihen soll.
Das ist nur eine Annahme. Sicher, wir hatten das schon mal mit Esperanto. Aber Esperanto ist imho von der Sprache her nicht sonderlich gelungen.Eine künstiliche Weltsprache zu erschaffen würde aber mehr Probleme bringen als sie Nutzen bringt.
Das ist eben eine Investition. Es wird doch ständig überall Geld verschwendet. So könnte man es wenigstens sinnvoll nutzen. Das Mitspracherecht bei der Entwicklung ist allerdings schon etwas problematisch. Die EU Kommission könnte sowas vielleicht als erstes durchsetzen und nach und nach andere Staaten indirekt dazu zwingen, nachzuziehen. Aber die Durchführung ist ein Thema für sich. Mir gehts erstmal nur ums Konzept an sich.Englisch ist doch schon sowas wie eine Weltsprache, aber wenn jetzt plötzlich mehr Leute so wie du herkommen würden und eine neue Sprache fordern würden... was denkst du denn was da für ein Chaos losbricht?! Jeder hat seine eigenen Vorstellungen für die Sprache und was die Entwicklung allein alles an Geldern verschlingen würde.
Das war natürlich Ironie.Davon könnte man endlich mal den Hunger in der 3. Welt beenden oder Aids bekämpfen.. oder sonst irgendetwas intellegenteres damit anfangen, nur weil ein Berliner so wie du sich mit Bayern verständigen möchte, weil er sich nicht genug anstrengt sie zu verstehen.
Ich habe so ein Identitätsbewußtsein nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich rein gar nicht patriotisch bin.