Der Tod geliebter Menschen

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Gast

Re: Der Tod geliebter Menschen

Beitrag von Gast » Mi 04 Jun, 2003 6:37 pm

Freshman hat geschrieben:
Willowangel hat geschrieben:Ich denke jeder hat so einen Schicksalsschlag schon einmal erlebt und jeder geht damit anders um.
Das soll also allgemein sein!?Nee :ugly:

Okay ich hab ein Problem mit diesem Thema,weil ich finde dass es eigentlich niemanden was angeht.
Ich finde wenn das jemand erzählen will und sich dann vielleicht besser fühlt , soll er es . Du musst ja nicht. Zwingt dich ja niemand. :wink:
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Jack-Halliwell
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Beitrag von Jack-Halliwell » Mi 04 Jun, 2003 6:43 pm

Freshman hat geschrieben:
MilkyWay hat geschrieben:Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich es nivolos finde über die Threads anderer herzuziehen? :cheesy: Wenns einem nicht gefällt oder er nix zu sagen hat, muss man doch nicht auch noch dazu seine Meinung äußern! :cheesy:
Das hier ist was anderes!Normalerweise bin ich dann ruhig und schreib nix,aber das hier ist einfach zu krass :cheesy:
Krass?? - Da wir hier in einer gewissen Anonymität sind tut es dem ein oder anderen vielleicht recht gut sich anderen mitzuteilen.
In der Familie drüber zu sprechen ist gut und schön, aber da letztlich der eine wie der andere einen Verlust erlitten hat, spielt man sich den Trauerball nur immer wieder zu.

Jemanden Drittes dies zu erzählen oder auch hier drüber zu schreiben kann vielleicht auch eine Art therapeutischen Zweck erfüllen.

Außerdem, so persönlich das Thema auch ist (letztlich geht es nur um die eigenen Gefühle), man sollte es aber nicht wie ein Tabu behandeln; nach dem Motte über den Tod redet man nicht, weil sich das nicht schickt und erst recht nicht andern mitteilt, steigert meiner Ansicht nach nur die Reservation vor dem Thema selbst - in diesem Sinne: Angst vor dem Namen steigert nur die Angst vor der Sache selbst.

Man sollte so offen wie möglich damit umgehen, ohne in Detaills zu verfallen, es sei denn man ist der Meinung es sei wichtig; dann aber sollte man auch über die eigenen Empfindungen darüber reden, also die persönliche Erfahrung einbringen.

Vielleicht geht es gar nicht so sehr um den Tod der Person, sondern vielmehr um die eigene Gemütsverfassung bei diesem Thema und wer der Ansicht ist dies einer Community (auch wenn diese recht groß ist) anzuvertrauen und somit auch jedem der es lesen will, der sollte das auch tun - letztlich efordert es Mut sich mitzuteilen, einen Mut vor dem ich mich verneige.
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Bailey
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Beitrag von Bailey » Do 05 Jun, 2003 2:04 am

@freshman: Ich kenne dich nicht.
Aber mir gefällt es nicht wie du dich aufspielst, und ich bezweifle dass du der gradmesser bist, welcher entscheidet ob ein thema niveau hat oder nicht. Damit stösst du die user vor den kopf die schon geantwortet haben, oder es wie ich jetzt, noch tun werden.

Ich denke jeder mensch muss selber einen weg finden, mit dem tod umzugehen. Für die einen ist ablenkung das beste, den anderen tut es gut, sich darüber zu unterhalten.
Als ein mensch starb der mir viel bedeutete, war es mir wichtig alleine zu sein, um damit fertig zu werden. Für mich selbst der beste weg.
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Beitrag von DieBirneMaja » Do 05 Jun, 2003 3:19 am

Also bei mir is das mit der ganzen Trauer-Sache recht seltsam. Ich war 10,als mein Vater starb.Ich kann mich recht gut an die halbe Std erinnern,bevor mich meine Ma ins Haus geholt hat,um mir die gewisse Nachricht zu übermitteln (ein Freund hatte mir grad seine neue Ghostbusters oder wasauchimmer -Figur gezeigt). Dann saß ich mit ihr auf der Couch,sie meinte, dass "Er es geschafft hätte",und ich sass einfach nur da...konnte nicht weinen...die ganze Zeit nicht.Habe nach der Beerdigung nen Gefühlsausbruch bekommen.
Es mag echt ziemlich scheisse klingen,aber,wenn ich an diese Zeit denke,scheine ich kaum getrauert zu haben....vielleicht liegt es daran,dass mein Vater davor längere Zeit im Krankenhaus war,und ich mich sozusagen dadurch etwas von ihm 'abgewöhnt' hab....klingt recht brutal, ich weiss....aber mittlerweile denke ich,dass mein 'Schicksal' sich numal dazu entschlossen hat,mir die ganze Trauerarbeit sachte über Jahre hinweg zu verteilen....und bin vielleicht auch froh drüber

SO überkommts mich heutzutage noch manchmal,wenn ich mir Fotos von ihm ansehe,und diese Ähnlichkeiten zwischen Ihm und mir erkenne....das geht mir dann schon manchmal zu Herzen. Oder,wenn ich mich mit meiner Ma zoffe,dass ich dann denke,was mein Vater dazu sagen würde...solche Situationen sind es,in denen ich an meinen Vater denken muss....*sniff*
Aber ich bin wirklich froh darüber,dass ic nur gute Dinge von ihm im Gedächtnis habe.Liegt wahrscheinlich daran,dass er wohl einfach nur toll war...


Ok,sorry,wenn ich euch jetzt zugenölt hab....aber musste halt mal raus :cheesy:
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liv
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Beitrag von liv » Do 05 Jun, 2003 10:48 am

@freshman -
Noch einmal so ein niveauloser Kommentar und ich werde eine Wochenend-Sperre für Dich beantragen.

Ehrlichgesagt finde ich es unerhört, dass ich in fast jedem Thread irgendwo lesen muss, dass irgendwer völlig überflüssigerweise kommentieren muss für wie wichtig/unwichtig/scheisse er oder sie das entsprechende Thema findet.

Wenn euch ein Thema nicht interessiert, dann lest und postet halt nicht in dem entsprechenden Thread. Aber erspart uns Admins und Euren Mitlesern Eure sinnlosen destruktiven Kommentare.
***
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Beitrag von Bailey » Do 05 Jun, 2003 1:47 pm

@maja: Hmm, bei mri war es auch so, dass ich anfangs erst erstaunlich gut beieinander war, mich fast davor geschämt habe, nicht zu weinen, nur wie bei dir auf der beerdigung.
Doch nach und nach, fand ich immer wieder einen ruhigen moment, bei dem ich über den verlust nachdenken, und still für mich trauern konnte.
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Beitrag von DieBirneMaja » Do 05 Jun, 2003 8:15 pm

Bailey hat geschrieben:@maja: Hmm, bei mri war es auch so, dass ich anfangs erst erstaunlich gut beieinander war, mich fast davor geschämt habe, nicht zu weinen, nur wie bei dir auf der beerdigung.
Doch nach und nach, fand ich immer wieder einen ruhigen moment, bei dem ich über den verlust nachdenken, und still für mich trauern konnte.
danke,finde es beruhigend,das es bei anderen auch so ist.
Gast

Beitrag von Gast » Fr 06 Jun, 2003 12:33 am

Also ich muß zugeben das mir mein Glaube geholfen hat, als mein Vater vor ca. 4 Jahren gestorben ist. Er war drei Jahre zuvor krank und wir hatten viel Zeit in der Familie uns mit dem Tod im Allgemeinen und den meines Vaters im Speziellen auseinanderzusetzen. Ich sag' immer wir sind eine Kuschelfamilie, wir reden über alles, es gibt keine Tabu's und das tat gut. Ich will nicht sagen das die Beschäftigung mit dem Thema den Abschied dann leichter machte, aber im Nachhinein die Verarbeitung dieses Verlustes. Ein riesiger Trost ist mir halt wirklich, daß ich daran glauben kann, das dies kein Abschied für immer ist und ich der Liebe meines Vaters irgendwann, irgendwie, in welcher Form auch immer wiederbegegnen werde. Viele die religionsmüde sind werden jetzt sagen, oh nein was predigt die denn da rum, aber keine Sorge das soll hier keine Bekehrung werden, nur mein ganz persöhnlicher Weg mit diesem großen Verlust irgendwie klar zu kommen.
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Beitrag von Bailey » Fr 06 Jun, 2003 2:20 am

@storm: Auch hier war es bei mir ähnlich. ich glaueb zwar nichgt an den ganzen Josef-maria-adam-eva hokuspokus, aber an Gott.
Sicherlich hilft einem der glaube über solch grosse verluste hinweg, aber schön dass ihr in der familie über so etwas redet, und euch helft. :)
Gast

Beitrag von Gast » Sa 07 Jun, 2003 9:10 pm

Also, ich wollte jetzt auch noch einmal etwas sagen, zu den Gründen, wieso ich dieses Thema aufgemacht habe, die ja offensichtlich auch schon heiß diskutiert worden sind.
Ich wollte keineswegs irgendjemandem zu nahe treten. Eher ging es mir beim Tod meiner Mutter vor einem halben Jahr so ähnlich wie Bailey und DieBirneMaja, dass ich sehr lange gebraucht habe, bis ich ein Gefühl wie Trauer entwickeln konnte. Außerdem stellte sich vor der trauer noch eine unglaubliche Wut ein, die mich selbst auch ziemlich erschreckte. ch war wütend darauf, dass sie mich alleingelassen hatte ohne mich vorher darauf vorzubereiten.
Da mich das, wie schon gesagt, ziemlich erschreckt hat, und das ein Thema ist, über das meine Freunde ungern mit mir reden, wollte ich einfach mal in der Anonymität des Internets nachfragen.

Keinesfalls wollte ich mit dieser Frage irgendjemandem zu nahe treten. Dass dies so rüberkam tut mir sehr leid. Allerdings muss ich mich da auch der Meinung von diversen Leuten anspielt. Wenn euch ein Thema "zu krass" ist, dann braucht ihr darin doch nicht zu posten. Ihr könntet euch auch per PM direkt bei mir persönlich beschweren.

Danke aber an alle, die mir geantwortet haben.
Gast

Beitrag von Gast » Mo 09 Jun, 2003 12:54 am

Ich habe vor ca. 8 Jahren meine Oma verloren. Sie war für mich sehr wichtig. Ich war jeden Tag bei ihr, weil sie gegenüber von uns gewohnt hat. Dann ist sie an Lungenkrebs erkrankt. Ich habe das zu der Zeit nicht kapiert, auch nicht, als sie dann 1 1/2 Jahre später starb. Wirklich getrauert habe ich erst vor ein paar Wochen als wieder ihr Todestag war. Ich will es einfach nicht wahrhaben, das sie nie wieder kommt. Deshalb kann ich auch nicht an ihr Grab gehen. was aber noch schlimmer ist, ist die Tatsache, das ich mein eigenes Leben seitdem aufgegeben habe. Ich habe mich total zurückgezogen und lebe irgendwie in meiner eigenen kleinen Welt. Für manche mag das zwar bescheuert klingen aber der Tod meiner Oma war wirklich das schlimmste, was ich je erlebt habe.
Gast

Beitrag von Gast » Do 12 Jun, 2003 1:24 am

@Bailey
Ja meine Familie ist auch mein Ein und Alles, wir leiden gemeinsam, aber zum Glück können wir auch gemeinsam lachen, das ist eigentlich bei mir das wirksamste Seelenpflaster.
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ice_angel
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Beitrag von ice_angel » Do 12 Jun, 2003 7:51 pm

Also, ich selber habe zum Glück noch nie einen Menschen verloren, der ganz viel bedeutet hat, aber Angst hab ich des öfteren davor, besonders wenn Fälle in meiner Umgebung passieren.

Vor kurzem ist die Frau von meinem ehemaligen Rechnungswesen-Professor gestorben, an Gehirnhautentzündung. Die war noch total jung, erst 32. Ich frag mich, was mein Prof damit umgeht, die beiden haben ja nicht mal Kinder gehabt. Ob er überhaupt noch etwas im Leben hat, was ihn festhält :sad:
[glow=blue]Ich wollte glauben, aber die Werkzeuge dazu wurden uns weggenommen. Man hat uns die Augen geschlossen und unsere Stimmen zum Verstummen gebracht. Unsere Ohren sind jetzt taub für die Verheißungen extremer Möglichkeiten.

Mulder in 2x01 Kontakt (Little Green Men) ^^ [/glow]
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