Wahlrecht auch für Kinder?

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Wahlrecht auch für Kinder?

Beitrag von Mirax » Mo 11 Aug, 2003 11:28 pm

Ich hab heute folgenden Artikel gelesen:
Heiße Diskussion in Deutschland: Wahlrecht jetzt auch für die Kinder
Berlin/Wien - Im deutschen Bundestag wird jetzt eine alte Forderung Otto von Habsburgs aufgegriffen. Eine breite Plattform von Politikern aus allen Parteien setzt sich für ein Wahlrecht für Kinder ein: von der Geburt eines Kindes bis zu dessen Volljährigkeit soll jeder Elternteil treuhänderisch je eine halbe Stimme zusätzlich abgeben können!
Ein Anliegen, für das Otto von Habsburg schon seit langem kämpft. "Sie können sich nicht vorstellen, wie ich für diese Idee verbal verprügelt worden bin", sagte der Habsburger bereits vor zwei Jahren in der "Krone". "Aber da wußte ich, daß ich auf dem richtigen Weg bin."
Die Entwicklung gibt ihm recht. Nach der Sommerpause wird im deutschen Bundestag auf Initiative der Liberalen Solms und Haupt ein entsprechender Antrag eingebracht werden: "Angesichts des demographischen Wandels und wachsender Kinderarmut ist das unumgänglich."
Unterstützung finden die Lieberalen sowohl beim roten Bundestagspräsidenten Thierse, bei seiner grünen Stellvertreterin, der Familienministerin, einigen Unionspolitikern und Verfassungsrechtlern.
Ziel ist es, die Zukunft der Familien und damit der ganzen Gesellschaft zu sichern, indem Familien stärker auf politische Entscheidungen Einfluß nehmen können.
Mit der Diskussion in Deutschland konfrontiert, ist Bundeskanzler Schüssel skeptisch, ob sich das auch in Österreich verwirklichen ließe. Aber: "Man kann natürlich darüber diskutieren."
Quelle: Kronen Zeitung vom 11. August 2003

Mich würde mal interessieren was ihr so darüber denkt. Es sind hier schließlich genug "Betroffene" anzutreffen. :wink:

Ich selbst kann nicht viel Gefallen an dieser Idee finden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich Kinder bzw. Jugendliche kaum für Politik interessieren (Ausnahmen gibt´s natürlich immer :wink: ). Was bringt also ein Wahlrecht wenn man es sowieso kaum bis gar nicht benutzt?
Darüber hinaus kann sich ein Baby wohl kaum eine Meinung über Politik machen :ugly: :cheesy: Es würde also darauf hinauslaufen, daß die Eltern für das Kind abstimmen was sie für richtig halten - was doch nun nicht der Zweck eines eigenen Wahlrechts ist, oder?

(ich war noch nie gut im formulieren meiner wirren Gedanken :ugly: Sorry!)
[center]"Bin eben nicht zum denken gekommen, sonst hätt ich das gleiche gedacht" ~ bloody hell :D [/center]
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Beitrag von Campi » Mo 11 Aug, 2003 11:36 pm

ich bin dagegen dass kinder abstimmen können, ich meine ein 5 jähriger hat keine ahnung von poltik und was er da abstimmen würde.

wenn die eltern für das kind entscheiden,würde das heißen dass die eltern pro kind iene stimme zusätzlich hätten und somit sich kaum etwas am wahlergebnis ändern.

allerdings bin ich für ein wahlrecht ab 16
Viele Leute haben Angst, dass in Ihrem Flugzeug eine Bombe an Bord ist. Um diese Gefahr zu minimieren sollten diese Leute selbst eine Bombe an Bord Schmuggeln um so die Chance einer wirklich gefährlichen Bombe zu minimieren - denn wann sind schonmal 2 Bomben an Bord eines Flugzeuges?
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Beitrag von ice_angel » Di 12 Aug, 2003 12:12 am

Ich finde diese Idee auch etwas lächerlich. Ich wäre zwar auch mehr dafür, dass man früher wählen kann, aber nicht sooo bald!! Wahlrecht ab 16 ist schon ganz in Ordnung, nur bin ich dafür, dass auch in der Schule Politische Bildung gelehrt wird, und zwar wirkliche Politische Bildung. Ich mein, wir hatten in der HAK 2 Jahre Politische Bildung, aber so wirklich eine Ahnung hab ich nicht, wie es in der Politik abläuft (dafür kann ich das Erbrecht in und auswendig :biggrin: aber is auch nicht schlecht). Wir haben nicht gelernt, für was welche Partei steht, welches Programm sie verfolgen und genauso wenig wie die ganzen Mitglieder im Bundesrat heißen und was für Aufgaben bzw. was für Macht sie besitzen. Und das ist für mich eine sehr wichtige Voraussetzung zum Wählen!!!

Es stimmt schon, dass die heutige Jugend kaum mehr politisch interessiert ist. Es ist doch so, dass man durch das Wählen ja kaum in die Regierung eingreifen kann. Gut, es ist besser als nichts, man kann halt die Partei wählen, von der man findet, dass sie eine gute Einstellung und Ziele hat, aber man kann nicht beeinflussen, wie zB die Pension oder die Steuern reformiert werden.

Außerdem würde ich es besser finden, wenn es nicht lauter einzelne Parteien geben würde, sondern wenn von jeder Partei ein bisschen in der Regierung vertreten ist (sozusagen ein "bunte Regierung" :biggrin:). Von jeder Partei einfach die besten Argumente und Ziele hernehmen. Ist aber wahrscheinlich wiederrum relativ schlecht zum Umsetzen, vor allem, weil ja jeder Mensch wieder eine andere Auffassung von einem guten Argument hat.
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Beitrag von Pfeffi » Di 12 Aug, 2003 5:30 pm

dagegen :alien:
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Beitrag von Spikes_Slayer » Di 12 Aug, 2003 5:35 pm

Ich bin auch dagegen. Welhes KInd interessiert sich schon für Politik? Ich kenne reichlich wenige bzw. gar keines. Ich finde das einfach schwachsinnig. Es sollte so bleiben wie es ist. :wink:
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Beitrag von Pfeffi » Di 12 Aug, 2003 6:30 pm

kinder interessieren sich shcon für politik, aber eben nicht alle undd eshalb ist es ok, wenn man es so belässt. viele sind mit 18 auch noch nicht reif, aber na ja :cheesy:
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Beitrag von Jam » Di 12 Aug, 2003 6:55 pm

Na ja, es gibt natürlich auch einiges, das dafür sprechen würde.
Ein Wahlrecht ab Geburt finde ich allerdings auch unsinnig, aber ab einem gewissen Alter sollte man das schon können - auch wenn man noch nicht volljährig ist. Wenn ich jetzt mal von mir ausgehe, ich hatte mit 14 eigentlich meine jetzige politische Meinung und mich hat es ziemlich geärgert, dass ich 2002 nicht mitwählen konnte. Klar, eine Stimme mehr oder weniger, aber mir ging es ums Prinzip.

Vom Staat nicht für voll genommen zu werden, obwohl die Zukunft gerade in der Hand jener liegt, denen das Wahlrecht noch nicht einmal zugesprochen wird, ist nicht fair.

Wenn man es andersherum betrachtet, finde ich, dass ab einem gewissen Alter auch das Wahlrecht wieder entzogen werden sollte. Wenn beispielweise ein 85jähriger zur Wahlurne hinkt und vor lauter Parkinson das Kreuzchen an der falschen Stelle macht hilft das auch keinem weiter. ;-)
Das ist jetzt natürlich überspitzt, aber ab einem gewissen Alter sollten die Menschen nicht mehr über die Zukunft eines Landes entscheiden, welche sie über kurz oder lang sowieso nicht mehr betrifft.
Außerdem wählen fast alle ab 60 sowieso CDU/CSU. Aber deren Stern ist sowieso am sinken, mit jeder Generation die 18 wird.

Ich bin für ein Wahlalter ab 16 oder sogar 14. Vielleicht müsste man so etwas beantragen können. Wie einen Führerschein sozusagen. Die, die es nicht interessiert lassen es eben unter 18 Jahren bleiben (und danach wahrscheinlich auch noch), diejenigen, die ein wirkliches Interesse für Politik hegen, sollten diese auch mitbestimmen dürfen.

So seh ich das.
Wenn das Kind selbst eine politische Meinung hat, sollte es auch wählen dürfen. Dass allerdings die Eltern eine halbe Stimme mehr pro Kind bekommen ist aber Schwachsinn. Dann läuft es eben darauf hinaus, dass eine dreiköpfige Familie auch drei Stimmen hat, obwohl die Meinung des Kindes überhaupt nicht berücksichtigt wird (in ganz jungen Jahren).
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Beitrag von Pfeffi » Di 12 Aug, 2003 7:03 pm

16 wäre vielelicht nicht schlecht :cheesy:
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Beitrag von LittleBit » Di 12 Aug, 2003 8:46 pm

ich weiß nicht, finde es nicht so prickeln wenn kinder wählen gehen dürfen. Gott in dem alter von 14 oder 16, von den die meisten hier sprechen interessiert sich ein großteil der jugendliche eh nicht für politik. Und die meisten haben auch gar keine ahnung. Außerdem fehlen halt bei vielen die informationen,in der schule wird es halt erst in den größeren klassen gelehrt. Viele kinder/jugendliche haben so schon probleme mir ihrem leben zurecht zu kommen und dann sie auch noch wählen lassen. Dazu kommt das sie sich super leicht von den medien und anderen personen manipulieren lasse. Was nicht heißen soll das erwachsene dies nicht tun,jedoch ist es ein leichtes,ein kind so zu manipulieren,dass es das wehlt,was jemand anderes will. Manchmal denke ich sogar das ein wahlrecht ab 18 zu früh ist,zumindest wenn ich da so total zurückgebliebene möchtegern erwachsene sehe.
Nunja aber letztendlich haben wir das ja eh nicht zu entscheiden.
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Beitrag von Gast » Di 12 Aug, 2003 9:01 pm

also ich bin absolut dafür
denn politiker handeln nur nach ihren wählerinteressen und nehmen wir zum beispiel eine vierköpfige familie und ein paar.
wenn das paar genauso viele stimmen hat wie die familie wird der politiker natürlich nich viel für die familien machen aber wenn die familien mehr stimmen haben werden die politiker auch daran interesse haben etwas für die familien zu tun das sie dann mehr stimmen bekommen können.
natürlich können kleine kinder nich wählen aber ein stellvertreterwahlrecht halte ich vernünfitg bis das kind 16 is.
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Beitrag von ice_angel » Di 12 Aug, 2003 9:05 pm

Hm, von dem stellvertretenden Wählen halte ich ehrlich gesagt nicht sehr viel und zwar aus persönlichen Dingen. Ich habe schon relativ bald eine andere Denkensrichtung als meine Eltern entwickelt (sie sind ziemlich konservativ, während ich in die alternative Richtung tendiere). Und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Eltern sicher nicht das gewählt hätten, was ich will, sondern einfach die Richtung die sie wollen, auch wenn sie stellvertretend für mich gewählt hätten. Dessen bin ich mir ziemlich sicher, auch wenn es zum Glück nie eingetroffen ist.
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Beitrag von Gast » Di 12 Aug, 2003 9:07 pm

ice_angel hat geschrieben:Hm, von dem stellvertretenden Wählen halte ich ehrlich gesagt nicht sehr viel und zwar aus persönlichen Dingen. Ich habe schon relativ bald eine andere Denkensrichtung als meine Eltern entwickelt (sie sind ziemlich konservativ, während ich in die alternative Richtung tendiere). Und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Eltern sicher nicht das gewählt hätten, was ich will, sondern einfach die Richtung die sie wollen, auch wenn sie stellvertretend für mich gewählt hätten. Dessen bin ich mir ziemlich sicher, auch wenn es zum Glück nie eingetroffen ist.
mag sein aber die meisten eltern wählen doch so wie sie denken das es ihrer familie am meisten hilft und für die familien muss mehr getan werden und das kann nur dadurch erreicht werden denk ich oder hat jemand da ne bessere idee?
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Beitrag von BuffySpikeFreak » Di 12 Aug, 2003 9:25 pm

bin da ganz der meinung der vorrednern, finde das nicht gut...wie campi schon meinte kinder können darüber nicht urteilen...
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Beitrag von Gast » Di 12 Aug, 2003 9:30 pm

BuffySpikeFreak hat geschrieben:bin da ganz der meinung der vorrednern, finde das nicht gut...wie campi schon meinte kinder können darüber nicht urteilen...
darum sollen die eltern ja auch für sie wählen ;)
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Beitrag von Campi » Di 12 Aug, 2003 10:23 pm

apokalypse hat geschrieben:
BuffySpikeFreak hat geschrieben:bin da ganz der meinung der vorrednern, finde das nicht gut...wie campi schon meinte kinder können darüber nicht urteilen...
darum sollen die eltern ja auch für sie wählen ;)
ja aber die repräsentieren ja nicht die zwangsläufig die politische gesinnung des kindes, da dieses ja noch keine hat, sondern die eigene :wink:
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