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Und ja, als Christian schlägt er alle Rekorde.
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Moderator: Nelle
PETRA - Mai 2002: "Ich küsse immer mit Zunge"
Ewan McGregor raucht Kette, trinkt wie ein Gulli und pinkelt schon mal seinen Namen in den Schnee: Hollywood, einmal anders
Ewan und wie er die Welt sieht. Er sitzt in Hollywood fest im Sattel und bleibt doch auf dem Teppich. Ob mit Lichtschwert in "Star Wars", mit Fluppe in Schottland oder mit langen Haaren zuhaus auf dem Sofa; ob mit Schnapsflasche in "Trainspotting", panisch in "Freeze - Alptraum Nachtwache" oder nackt in "Velvet Goldmine": Ewan McGregor ist ein Vollprofi vor der Kamera - und nach Drehschluss einfach ein netter 31-jähriger Schotte.
Ein bisschen spät ist er. Na gut, lächerliche 20 Minuten. "Tschuldigung, war mit ein paar Kumpels weg. Ging ein bisschen länger gestern." So wie er aussieht, vermuten wir, dass gestern bis gerade eben ging. Einen schicken Anzug trägt er. Eigentlich. Im Moment macht es eher den Eindruck, als habe der ArmaniGucciPrada-Zweiteiler schon seit Tagen keinen Bügel mehr gesehen. "So, erstmal frühstücken." Gegen elf Uhr morgens eine prima Idee. "Herr Ober, ein Bier, bitte!" Als zweites Extra des Tages zündet sich Ewan McGregor kurz darauf eine Marlboro an - "Frühstück" heißt für jeden etwas anderes.
Ewan McGregor, der Star aus "Trainspotting" und "Moulin Rouge". Eines der größten Talente aus Großbritannien. Neben Sean Connery der einzig erwähnenswerte Schotte. zum zweiten Mal sieht ihn die Welt jetzt in einem der gräßten Nationalheiligtümer der amerikanischen Filmgeschichte: In "Star Wars - Episode II - Angriff der Klonkrieger" (Kinostart: 16. Mai) spielt er - wie schon in Episode I - den jungen Obi-Wan Kenobi, von Beruf Leuchtschwert-Virtuose.
Ewan McGregor, dem Sohn aus einer Lehrerfamilie, ist es egal, was andere von ihm halten. Während in Hollywood Universen liegen können, zwischen dem öffentlichen Auftritt eines Menschen und der Wirklichkeit, zeigt sich McGregor der Welt so, wie er ist: Wenn er Lust darauf hat, vor einem Pub in seinem schottischen Heimatdorf Crieff (5.500 Einwohner) seinen Namen in den Schnee zu pinkeln, dann tut er das eben. Der 31-jährige hätte sich den Sinatra-Song "I did it My Way" als Spruch auf dem Grabstein wirklich verdient: Eingeladen zur Modenschau bei Donatella Versace? Während die üblichen Verdächtigen wie Gwyneth Paltrow, Madonna und ihr Busenfreund Rupert Everett sich schon Monate vorher beraten, kommt Ewan McGregor zu seiner ersten Modenschau mit dem an, was er gerade so anhat - in diesem Fall sind es abgerockte Motorradjacke, speckige Boots und als modisches Accessire links eine Fluppe in der Hand und rechts der erste von zu vielen Scotchs. Als sich Naomi Campbell vorstellt, fällt er ihr angetrunken vor die Füße und bleibt liegen. Die gelangweilte Gesellschaft applaudiert: "Ach, diese britischen Schauspieler sind ja so cool!" Als Kind dagegen war der kleine Ewan modebewusster: Für ihn war das die einzige Möglichkeit, sich von seinem älteren Bruder abzugrenzen, der ihm - Strafe der späten Geburt - in allem voraus war. Also blieb ihm nur die Abteilung Lebensart: lila-schwarz-gestreifte Hosen und Billy Idol-Frisur. Stilistisches Vorbild war sein Onkel, der Schauspieler Dennis [sic] Lawson - der trug Flokatis als Mantel und verstörte damit die heimische Schottenrock-Gemeinde (Treppenwitz der Familiengeschichte: Lawson hatte eine Rolle als Kampfpilot in der ersten "Star Wars"-Trilogie). Heute trägt Ewan McGregor, der übrigens zweimal pro Woche Großputz macht, "was gerade so rumliegt." Wenn es gut läuft, ist das ein Helmut-Lang-Anzug, der da auf einmal auf seinem Hotelzimmer abgeliefert wurde - mit schönen Grüßen vom Designer. Dann zieht er den halt an. heute, sagt er, käme es ihm nur auf "die innnere Einstellung" an. Für so 'nen dummen Spruch sind wir mal ganz fies und verraten, dass er in Japan heimlich Werbung für Jeans macht, was ihm superpeinlich ist.
Briten müssen trinken. Das liegt ihnen im Blut - wahrscheinlich, weil sie als Inselbewohner von soviel Flüssigkeit umgeben sind. Und wenn die Königinmutter seit 101 Jahren jeden Tag ihren Gin Tonic kippt, dann dürfen die Untertanen nicht schlappmachen. Da ist der Revoluzzer Ewan McGregor gern Traditionalist: "Ich rauche viel, ich trinke viel zu viel, ich quäle kleine Tiere und mach' keinen Sport." Mit seiner Bierlaune hält der Gesellschaftstrinker in seiner Heimat den Kontakt zur Basis. In den USA, wo die Verlogenheit des Alkoholkonsums ihren ersten Wohnsitz hat und offiziell niemand ein Glas anrührt, steht er allerdings ziemlich allein da und ist froh, um jeden Hollywoodfilm, der nicht im Trockenbiotop Hollywood gedreht wird, z.B. "Star Wars" im australischen Sydney. Besonders froh ist der Kettenraucher, wenn sich schauspielerische Arbeit und die Aufnahme von Genussmitteln verbinden lassen: Ausschließlich zur Recherche probierte er beim Dreh zum farbenprächtigen "Moulin Rouge" soviel Absinth, dass "er am nächsten Tag halb blind war". Immerhin hat es seinem Stehvermögen nicht geschadet - im letzten Oktober kam seine zweite Tochter Esther-Rose zur Welt.
Weniger fruchtbar ist sein Verhältnis zu Madonna: "Früher habe ich zu Madonna-Postern onaniert, aber bei der habe ich voll verschissen. Die wollte, das [sic] ich in einem ihrer Videos mitspiele. Sie bestand aber darauf, dass ich erstmal meinen Körper in Form bringe. Da scheiß' ich doch drauf." Obwohl Ewan McGregor lieber ein Six-Pack trinkt als sich eines am Bauch wegzutrainieren, hat er ein entspanntes Verhältnis zu seinem Körper: In Peter Greenaways Skandalfilm "Die Bettlektüre" läuft er die meiste Zeit nackt herum, und als Iggy-Pop-Doppelgänger in dem Glamrock-Film "Velvet Goldmine" kam auch der untere Bauchbereich zum Einsatz: "Ich fand es richtig toll, mit meinem Schwanz vor 400 Leuten rumzuwedeln," erinnert er sich grinsend. Nein, ein Exhibitionist sei er nicht. Vielmehr sehe er seine Freikörperkultur als ein Akt für den Feminismus: "Ich mache es für die Frauen. Immer müssen sich die Frauen ausziehen! Ich kämpfe dafür, dass ich mich ausziehe und die Damen bekleidet bleiben." Seine soziale Ader ist Ergebnis des liberalen Elternhauses. Pädagogisch wertvoll reagiert auch McGregors Vater auf die Freizügigkeiten seines Sohnes. Besonders stolz sei er, dass der vor allem "seine hervorragenden Eigenschaften" geerbt habe. Was da nun bei welcher Gelegenheit hervorragen soll, bietet Interpretationsspielraum. Vaterliebe.
Es ist ein harmonisches Familienleben bei den McGregors - nur die Liebe zählt, Familienplanung unter Karriereaspekten ist was für andere. Während manche Kollegen mit dekorativen Society-Geschöpfen an ihrer Seite die Karriere vorantreiben, bleibt Ewan McGregor mit größter Selbstverständlichkeit seit sieben Jahren bei der Frau, die er liebt, der Französin Eve [sic] Mavrakis. Damit bleibt er zwar wie viele andere Stars bei einer Kollegin aus seiner eigenen Branche, nur dass seine Frau nicht vor, sondern hinter der Kamera steht - sie arbeitet als Requisiteurin. Feurige Liebesszenen sind für die beiden kein Problem, trotzdem McGregor auch hier keine halben Sachen macht: "Ich küsse immer mit Zunge, egal ob Mann oder Frau." Was ist dran an den Gerüchten, er solle mit Nicole Kidman bei "Moulin Rouge" nicht nur schön im Duett gesungen haben? "Dummes Zeug. Ich war nur mal essen mit ihr," winkt er lapidar ab. Das glauben wir ihm sogar - warum sollte er eine Affäre mit einer Frau haben, die ihn am Set zurechtwies wie die große Schwester, wenn er mal wieder zu frech wurde? Ewan McGregor ist kein Mann für eine Nacht. Er ist der Typ, mit dem Männer gern einen trinken gehen und mit dem Frauen gern befreundet sind - weil sie hoffen, dass irgendwann Liebe daraus wird.
Nein, das inzestuöse Paarungsgebaren Hollywoods ist nicht nach McGregors Geschmack - und der Rest von Hollywood auch nicht. "Das ist ein Ort voller Scheiße," erklärt er. "Dieser Valium-Lifestyle mit den gelifteten Fratzen kotzt mich an. Bei manchen sitzen die Ohren schon am Hinterkopf." Umso mehr lacht McGregor sich ins Fäustchen, dass sie ihn dort trotz seines harten Urteils weiter beschäftigen. Hätten andere Kollegen das "Star Wars"-Angebot bekommen, sie wären vor Ehrfurcht auf Knien gerutscht. Der schottische Querkopf hingegen bleibt unbeeindruckt, vor allem die Dialoge hält er für den "absoluten Oberstuss" (diese Worte Regisseur George Lucas ins Gesicht zu sagen, traute er sich aber dann doch nicht). Dass er die Rolle trotzdem annahm, hat mit seinem Verantwortungsgefühl als Familienvater zu tun: "Meine Gage sichert uns die nächsten paar Jahre die Butter auf dem Brot." Stimmt: Für mehrere Millionen Dollar kann man einige Butterbrote kaufen. Ein bisschen hat ihn natürlich auch dieses "Jungs-Ding" gereizt, "Krieg spielen mit Schwertern und so." Einen Teil des Geldes steckt er auch gern in Low-Budget-Projekte seiner Filmproduktionsfirma "Natural Nylon" (von N-ew Y-ork LON-don), die er mit seinen Freunden Jonny Lee Miller (Ex-Ehemann von Angelina Jolie), Jude Law und dessen Ehefrau Sadie Frost gründete. Und wenn er mal wieder so richtig die Schnauze voll hat von diesen Mega-Drehs, wo "dir 100 Leute den Arsch abwischen", dann schnappt er sich eins seiner drei Motorräder (Moto Guzzi Le Mans, Suzuki 1200, Honda CBR), schnallt ein Zelt hinten drauf und verschwindet fünf Tage im schottischen Hinterland. Irgendwas muss man ja tun, um normal zu bleiben.
Christine Mortag
Hast Du noch mehr Artikel?! Mit ist nämlich aufgefallen, dass er hierzulande gar nicht soo übermässig bekannt ist... Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.Spike_rocks hat geschrieben:Mein Gott, wie gern würd ich mit dem mal einen Trinken gehen...
Hehe, wie schön! Endlich jemand der voll und ganz mit mir mitfühlen kann!Spike_rocks hat geschrieben:Das kann ich so unterschreiben.vega2504 hat geschrieben:Ehrlichgesagt habe ich nicht mehr so ganz den Überblick welche Bilder wir von ihm schon hatten und welche nicht.![]()
Der Kerl raubt mir echt den Verstand!![]()
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