Buffy-Writer Drew Goddard mag offenbar keine Deutschen?

Diskussionen rund um die Serie "Buffy - Im Bann der Dämonen"

Moderator: SK-Biene

Gast

Beitrag von Gast » Fr 19 Dez, 2003 10:23 pm

@Darkstar: Jetzt versteh ich besser, was du gemeint hast, auch nachdem ich das mit deinem Übersetzungsfehler weiß. Ich halte auch nix von Pauschalurteilen, aber ich denke, die liegen uns Menschen so sehr im Blut, dass wir es oft gar nicht merken.

@Darkstar & Jess: Wir sind alle mit solchen Klischees großgeworden, nicht nur über andere Nationalitäten, sondern auch innerdeutsch (Bayer und Preußenwitze), Blondinenwitze, Mantafahrerwitze, etc.


Und es geht noch viel tiefer, nur merken wir das meistens nicht.


Um mal ein Beispiel zu nennen: Jeder Mensch auf dieser Welt ist weiß, männlich, ein Christ und heterosexuell.

Das klingt jetzt furchtbar provokativ, oder? Aber wenn wir ein Buch lesen, eine Serie gucken, oder irgend eine Geschichte hören gehen wir tatsächlich davon aus. Erst wenn in der Geschichte selbst der Beweis geliefert wurde, dass ein Charakter etwas anderes ist, erkennen wir das an. Sonst gehen wir brav nach unserem Klischee Schema vor.


Wenn da steht: "The teacher, the doctor" lesen wir "DER Lehrer, DER Doktor" und allein die nette Frage: "Glaubst du an Gott?" bedeutet doch, dass es außer Christen und Atheisten nichts gibt.

Ich weiß jetzt nicht, ob jemand von euch "Harry Potter" gelesen hat, aber in dem Buch gibt es einen Jungen namens Dean. Im Buch steht nichts über seine Hautfarbe. Als nun der erste Film in die Kinos kam, sah man zum ersten Mal, dass Dean ein Schwarzer ist, und einige Fans wunderten sich darüber, und fragten, warum Dean für den Film "schwarz gemacht" wurde. Die Autorin erklärte, dass Dean schon immer ein Schwarzer war, sie es einfach nur noch nicht erwähnt habe. Aber sie habe bei den anderen Charakteren ja auch nicht geschrieben, dass es Weiße seien. Das muß man offensichtlich nicht, denn weiß ist ja das normale, von dem jeder ausgeht.


Jetzt ist mir sogar ein Buffy-Beispiel eingefallen *g* letztens hatte ich wieder mit einem Mädel in einem Chat diskutiert, ob Andrew schwul ist, oder nicht. Sie meinte, solange es in der Serie keinen Beweis gibt, dass er schwul sei, wäre er für sie automatisch hetero. Und ich schrieb zurück, dass man es auch genau umgekehrt sehen kann: Solange es in der Serie keinen Beweis gibt, dass er hetero ist, ist er für mich automatisch schwul.

Im Prinzip müßten wir, wenn wir uns nicht an Klischees aufhängen wollen, ganz neutral an alle Menschen rangehen, aber das ist wohl schwieriger, als man meinen möchte *seufz* Ich glaube, wenn wir erstmal anfangen würden, in unseren eigenen Klischees rumzukramen, sitzen wir die nächsten Tage und Wochen noch da.
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